Schleswig, Germany
+49 (0)151 5054 6144
d.zwick@archaeologia-navalis.org

2014 | Forschungstauchausbildung in Kiel

In September-October 2014 nahm ich an der reinen Endausbildung für den staatlich geprüften Forschungstauchschein teil, mit 35 Trainingstauchgängen im Hafenbecken des Geomars und an Bord des Forschungskutters Littorina bis auf eine Tiefe von 30 Metern. Das intensive Trainingsprogramm richtet sich an Individuen mit bestehender Taucherfahrung. Und so waren wir ein wild durchischtes Team, bestehend hauptsächlich aus Meeresbilogen, einem Schiffsarchäologen (ich) und sogar zwei Minentaucher der Marine. Unser Ausbildungsleiter war Roland Friedrich, einem Kapitänsleutenant a.D., der schon viele Generationen von Forschungstauchern trainiert hatte. Wir profitierten erheblich von seinem großen Erfahrungsschatz, nicht nur im technischen und sicherheitsrelevanten Umgang des Tauchens, sondern auch aufgrund seiner Führungskraft ein so unterschiedliches Team zusammenzuschweißen, welche diese Ausbildung – so anstrengend sie auch war – zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.

Unser Team kurz nach dem gemeinsamen Training mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Wir wurden hauptsächlich in der Einhaltung von Sicherheitsstandards unterwiesen, im Feld der Tauchmedizin um rechtzeitig – zum Beispiel – Symptome der Dekompressionskrankheit oder der Lungenarterienembolie zu erkennen, die Zusammensetzung der Tauchausrüstung und von Kompressoren, und Richtlinien zu deren sicheren Inbetriebnahme. Unser Tag war mindestens ein 12-Stunden-Tag: Um 7:30 trafen wir uns im Geomar Hafen um an Bord der Littorina zu gehen, führten 2 Tauchgänge pro Tag aus mit verschiedenen Aufgaben wie z.B. Beprobung, Hebung oder Fotografie. Jeder Tag wurde mit einer Vorlesung an der Universität am frühen Abend abgeschlossen. Besondere Höhepunkte war eine 50 Meter tiefe Druckkammerfahrt am Schiffahrtsmedizinischen Institut der Marine und dem gemeinsamen Training eines Rettungseinsatzes mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, und natürlich die Abschlussfeier. Das Großartige am Forschungstauchzentrum in Kiel ist, dass man, nachdem man die Ausbildung duuchlaufen hat, für ewig zum Team gehört und dort ein „zweites Zuhause“ hat, wo man immer einen Kessel Kaffee vorfindet, und wo man noch als fertiger Absolvent noch einige Tauchaufträge bekommen kann. Ich bin sehr stolz Teil dieser Gruppe zu sein!

Hier sind ein paar Eindrücke: